Es gibt eine neue Funktion auf WhatsApp: Ab sofort können Nutzer WhatsApp Kanäle erstellen und nutzen.
Aber was steckt hinter dem neuen Feature? Wie funktioniert die Channel-Funktion? Bekommt Telegram durch WhatsApp Kanäle Konkurrenz?
Was sind WhatsApp Channels?
WhatsApp Channels sind öffentliche Kanäle, die von Endbenutzern abonniert werden können. Privatpersonen können diesen Kanälen folgen und werden über bestimmte Themen informiert und bleiben so auf dem neuesten Stand. Für Influencer, Unternehmen und Co. könnte das neue Feature zu einem wichtigen Marketing-Tool werden.
Laut WhatsApp liegt das Ziel in der Einführung einer Broadcast-Funktion, bei der die Wahrung der Privatsphäre im Vordergrund steht. Die persönlichen Daten von Administratoren sowie Abonnenten sollen sicher, geschützt und nicht öffentlich zugänglich sein.
Wer kann WhatsApp Kanäle erstellen?
Die neue WhatsApp Funktion steht aktuell nur Nutzern von Business-Accounts zur Verfügung. Privatpersonen können also keinen WhatsApp Kanal erstellen, sondern nur abonnieren. Die Kommunikation ist also einseitig.
Weltweit verfügbar ist das neue Feature seit Mitte September 2023. Vorab wurde die Funktion in Singapur und Kolumbien getestet. Am 13. September wurde bekannt gegeben, dass WhatsApp Kanäle in 150 weiteren Ländern - darunter auch Deutschland - bald verfügbar sein werden.
Die Funktion wird aktuell noch ausgerollt und ist noch nicht für jeden WhatsApp Unternehmensaccount verfügbar. Über die WhatsApp API können Kanäle noch nicht erstellt und genutzt werden. Ob das Feature in Zukunft auch für die API verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt.
Wie können Nutzer WhatsApp Channels abonnieren?
Teil der Funktion ist eine Kanalliste, über die WhatsApp Nutzer Kanäle gezielt suchen können. Diese Liste wird automatisch gefiltert und basiert auf der Ländervorwahl der Telefonnummer und der Sprachauswahl des Nutzers. Über Filterfunktionen kann die Auswahl erweitert oder eingegrenzt werden.
Unternehmen, die einen WhatsApp Kanal erstellt haben, können außerdem einen Link abrufen, über den Nutzer den Channel abonnieren können.
WhatsApp Channel erstellen: So geht's!
Tendenziell läuft die Erstellung eines Kanals auf allen Geräten ähnlich ab. So erstellt du einen WhatsApp Kanal über die WhatsApp Business App:
WhatsApp Kanal erstellen auf einem Android Gerät
- WhatsApp Business App öffnen und Reiter "Aktuelles" auswählen.
- Auf das Plus Symbol klicken und "Neuer Kanal" auswählen.
- Name für den WhatsApp Channel eingeben. Dieser kann später bei Bedarf auch geändert werden.
- Beschreibung und Profilbild des Kanals auswählen.
- Auf "Kanal erstellen" klicken. Fertig!
WhatsApp Kanal erstellen auf einem iOS Gerät
- WhatsApp Business App öffnen und Reiter "Aktuelles" auswählen.
- Auf das Plus Symbol klicken und "Kanal erstellen" auswählen.
- Name für den WhatsApp Channel eintippen. Dieser kann später bei Bedarf auch geändert werden.
- Beschreibung und Profilbild des Kanals auswählen.
- Auf "Kanal erstellen" klicken. Fertig!
WhatsApp Channel im Browser und am Desktop erstellen
- WhatsApp am PC öffnen und "Kanäle" aufrufen.
- Auf "Kanal erstellen" klicken.
- Jetzt Namen des Kanals eintippen.
- Kanalbeschreibung und Kanalbild hinzufügen.
- "Kanal erstellen" auswählen. Fertig!
Kanäle mit einem grünen Haken wurden von WhatsApp verifiziert.
Kann man sich von einem WhatsApp Kanal wieder abmelden?
Ja, Abonnenten können sich auch wieder abmelden. Komplett “löschen” können Endnutzer das Feature allerdings nicht. Die Funktion wird mit dem Update der App automatisch auf dem Smartphone verfügbar sein.
WhatsApp Kanal vs. WhatsApp Broadcast
Der Unterschied zwischen einem WhatsApp Kanal und einer Broadcast Liste liegt in der Art und Weise, wie die Nachrichten versendet werden. Bei einem WhatsApp Kanal werden die Nachrichten an Benutzer gesendet, ohne dass diese miteinander kommunizieren können. Die Kommunikation ist also einseitig und ideal, um Informationen an eine breite Zielgruppe heranzutragen.
Via WhatsApp Broadcast wird die Nachricht an eine ausgewählte Gruppe von Menschen (maximal 256 Kontakte) versendet. Die Empfänger erhalten die Nachricht dann als einzelnen Chat auf ihrem Smartphone.
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Kanäle für eine breit angelegte Kommunikation mit vielen Abonnenten geeignet sind. WhatsApp Broadcast Nachrichten eignen sich hingegen eher für spezifische Informationen, die an eine ausgewählte Gruppe von Empfängern gesendet werden sollen.
WhatsApp Kanal vs. Telegram Kanal
Macht WhatsApp mit der neuen Channel-Funktion dem beliebten Feature auf Telegram Konkurrenz? Hier ein kurzer Blick auf die Unterschiede der beiden Kommunikationskanäle.
Wie funktioniert ein Telegram Kanal?
Ein Telegram Kanal bietet Nutzer die Möglichkeit, Informationen und Inhalte an eine große Anzahl von Abonnenten zu versenden. Im Gegensatz zu Gruppenchats oder persönlichen Chats ermöglicht ein Telegram Kanal eine einseitige Kommunikation, bei der der Administratoren Inhalte an die Abonnenten senden kann, ohne dass diese untereinander kommunizieren können.
Größere Dateien wie Videos oder Dokumente können mit hoher Geschwindigkeit geteilt werden, ohne dass die Qualität beeinträchtigt wird. Die Kanäle können öffentlich sein, sodass jeder sie finden und abonnieren kann, oder privat, wobei der Zugang nur auf Einladung beschränkt ist.
Der WhatsApp Channel funktioniert ähnlich
Auch wenn einige Funktionen an normale WhatsApp Chats erinnern, handelt es sich bei WhatsApp Kanälen eher um eine einseitige Unterhaltung. Follower können nicht antworten oder mit Administratoren interagieren. Sowohl die Telefonnummer und das Profilfoto des Administrators als auch die persönlichen Daten der Abonnenten werden verborgen.
Derzeit ist der Chat nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt, damit ein möglichst breites Publikum erreicht werden kann. Der Kanalverlauf wird auf den Servern von WhatsApp bis zu 30 Tage lang gespeichert. In Zukunft wird WhatsApp an verschlüsselten Kanälen für ein begrenztes Publikum arbeiten.
Die Inhaber der WhatsApp Accounts haben die Möglichkeit, den Kanal auf unterschiedliche Arten zu regulieren, z. B. indem sie entscheiden, wer dem Kanal folgen kann. Außerdem können Screenshots und Weiterleitungen blockiert werden.
Auf den ersten Blick scheinen die Funktionen also sehr ähnlich zu sein. Wie sich die neue Funktion entwickelt und wie es mit dem Thema Datenschutz aussieht, wird sich noch zeigen.
WhatsApp Kanäle und Datenschutz
Im Gegensatz zu einer WhatsApp Gruppe, ist für Abonnenten eines WhatsApp Kanals nicht ersichtlich, welche Personen einen Channel abonniert haben.
Ebenfalls kann nicht nachvollzogen werden, wie jemand mit den Inhalten eines Kanals interagiert. Name, Telefonnummer, Profilbild, Reaktionen bleiben für andere Abonnenten also unsichtbar. Ebenfalls können die eigenen Kontakte im Telefonbuch nicht nachvollziehen, welche Kanäle abonniert werden.
Allerdings können Admins eines WhatsApp Kanals möglicherweise Informationen wie Profilbilder oder Ähnliches einsehen. Ganz anonym ist man als Abonnent also nicht.
Aktuell können WhatsApp Channel nur über die WhatsApp Business App erstellt werden. Die App ist mit Blick auf die geltende Datenschutz-Grundverordnung eher kritisch zu bewerten. Im Gegensatz zur WhatsApp API kann die WhatsApp Business App auf gespeicherte Kontaktdaten des Smartphones zugreifen.
Eine DSGVO-konforme Alternative für Unternehmen ist der WhatsApp Newsletter. Diese Funktion steht nur Nutzern der API zur Verfügung.
Die API verfügt über keine eigene Benutzeroberfläche und kann somit nicht einfach so auf dem eigenen Smartphone installiert werden. Zugriff zur API erhalten Unternehmen über Anbieter wie Superchat und Business Provider wie 360dialog.
Bei der Verwendung von Superchat werden alle Daten von uns, sowie von unserem WhatsApp Business Solution Provider (BSP) 360dialog, in Deutschland gespeichert. Zudem hat die API keinen Zugriff auf das Adressbuch eines Smartphones. Mehr zum Thema Datenschutz finden Sie hier.
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