Datenschutz bei iOS & Cookies bei Google - Das ändert sich

  • Christina Wendt
  • 20.9.2021
  • 4 min Lesezeit
Datenschutz bei iOS & Cookies bei Google - Das ändert sich

Noch haben Unternehmen relativ umfangreich Einblicke in das Verhalten der eigenen Zielgruppe. Informationen über die Öffnungsrate bei E-Mail Newsletter oder die Klickrate von Online-Ads sind über verschiedene Tools einfach zugänglich. Das könnte sich in Zukunft ändern.

Seit kurzer Zeit können iPhone Nutzer das Tracking von installierten Apps ablehnen und Google plant die Abschaffung von Tracking-Cookies. Was bedeuten diese Änderungen für E-Commerce Shops? Welche Folgen hat das für Online-Marketing-Strategien? Hier erfahren Sie, was hinter den Datenschutzänderungen steckt und was das für Ihr Unternehmen bedeutet.

Was hat sich durch iOS 14.5 und iOS 15 verändert?

Mit iOS 14.5 hat Apple eine neue Tracking-Option veröffentlicht, die Nutzern mehr Kontrolle über die Verwendung der eigenen Daten geben soll. Man kann selbst entscheiden, ob Daten an Apps von Drittanbietern weitergegeben werden oder nicht. Über die iOS Einstellungen kann das Tracking aktiviert bzw. deaktiviert werden.

Dass Verbraucher immer sensibler werden, wenn es um die eigenen Daten geht, ist kein Geheimnis. Zahlreiche Datenschutzskandale in den letzten Jahren führen dazu, dass Menschen sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen. Es ist also keine Überraschung, dass ein großer Anteil von iPhone Besitzer das Tracking von Drittanbieter-Apps deaktiviert.

Auf der einen Seite gibt diese Option den Nutzern mehr Kontrolle. Auf der anderen Seite hat die Neuerung Folgen für die Auswertung von Facebook und Google Werbeanzeigen. Das Targeting der Ads wird beeinflusst, Daten wie Klickrate und Sichtbarkeit werden verzerrt.

Mit iOS 15 kommt das nächste Update in Sachen Datenschutz: Mail Privacy Protection und Hide my E-Mail. Die neuen Apple Mail Features sollen beispielsweise verhindern, dass Absender einsehen können, ob eine E-Mail geöffnet wurde oder welche IP-Adresse sich hinter dem Anwender verbirgt.

Das hat zur Folge, dass E-Mail Marketing Metriken wie die Öffnungsrate keine verlässlichen Daten widerspiegeln. Für Unternehmen, die auf E-Mail und Newsletter Marketing setzen eine bittere Nachricht.

Das könnte Sie auch interessieren 💡

Auch Google setzt in Sachen Datennutzung und -schutz auf einen Richtungswechsel. Bereits vor einiger Zeit hat Google bekannt gegeben, dass Cookies von Drittanbieter-Diensten auf Webseiten in der Zukunft blockiert werden sollen. Ein überraschender Richtungswechsel, wenn man bedenkt, dass Google selbst große Einnahmen durch digitale Werbung erzielt. Einer der Beweggründe, warum Google Drittanbieter-Cookies blockieren möchte, ist wahrscheinlich der steigende Druck der Politik und von Datenschutzbehörden.

Bedeutet das, das Ende von personalisierter Werbung? Sammelt Google damit keine Daten mehr über das Verhalten der User? Nein, so weit geht Google dann auch wieder nicht. Denn Google sammelt auch weiterhin Daten mit eigenen Diensten und Produkten, wie beispielsweise dem Chrome Browser. Experten vermuten, dass Google durch das Blockieren von Drittanbieter-Cookies vor allem die eigene Position im Browsermarkt stärken will. Ganz ohne die Sammlung und Analyse von Daten kommt Google dann eben doch nicht aus.

Wann werden Cookies abgeschafft?

Es wird viel darüber spekuliert, wie die “cookieless future” bei Google aussehen wird. Bereits 2020 hatte Google verkündet, innerhalb von zwei Jahren Drittanbieter-Cookies zu blockieren. Laut neuesten Informationen kommt das Cookie-Aus allerdings nicht vor 2023.

Folgen der Datenschutzänderungen bei iOS und Google

Für Verbraucher und Verbraucherinnen versprechen die Änderungen mehr Schutz beim Thema Datenschutz und Privatsphäre. Für Unternehmen bedeuten die Datenschutzänderungen, dass sich auch die Art und Weise ändert, wie Marketingmaßnahmen bewertet werden.

Personalisierte Ads gehören aktuell immer noch zu den wichtigsten Marketinginstrumenten. In der Zukunft werden Unternehmen nicht aber mehr in der Lage sein, den Verbrauchern mithilfe von Drittanbieter-Daten personalisierte und gezielte Werbebotschaften zu übermitteln.

Marken, die auf Newsletter und E-Mail Marketing setzen, müssen überdenken, wie der Erfolg von Kampagnen bewertet wird. Wenn Nutzer die neue E-Mail-Datenschutz-Funktion bei iOS 15 aktivieren, werden die Daten von E-Mail Kampagnen verzerrt.

SMS & WhatsApp als Ersatz für Newsletter

Die E-Mail ist immer noch eines der wichtigsten Kommunikationsmittel. Messenger wie WhatsApp oder auch SMS werden im Marketing allerdings immer wichtiger - und zwar nicht erst seit den neuesten iOS Updates zum Thema Datenschutz.

Conversational Commerce ist eine neue Form des Online-Marketing und gibt Unternehmen die Möglichkeit, über relevante Kommunikationskanäle mit Interessenten in Kontakt zu treten. Seit Kurzem sind auf WhatsApp beispielsweise wieder Promotional Messages erlaubt. Darüber können Marken Angebote, Neuigkeiten und personalisierte Empfehlungen versenden. Auch über SMS können Firmen Kunden auf einem persönlichen und bequemen Weg erreichen.

Lesetipp 📣

Das könnte Sie auch interessieren 👉 WhatsApp API Guide

Alle wichtigen Kommunikationskanäle in einer Plattform

Erreichen Sie Ihre Zielgruppe auf den Kanälen, die tatsächlich relevant sind. Mit Superchat nutzen Sie die beliebtesten Messenger DSGVO-konform für die Kommunikation mit Ihren Kunden. Über die intuitive Messaging-Plattform bündeln Sie Nachrichten aus WhatsApp, Facebook Messenger, Telegram, Google Business Chat, E-Mail und SMS in einer Inbox.

Möchten Sie Superchat nutzen? Haben Sie Fragen zu unserem Produkt? Kontaktieren Sie uns ganz einfach und unverbindlich via WhatsApp, oder schreiben Sie uns eine E-Mail unter hello@superchat.de.

Teilen
Christina Wendt
Christina Wendt
Senior Content & Brand Manager, Superchat
Christina ist Messaging Expertin und bei Superchat für die Themen Brand & Content zuständig. Abgesehen davon kennt sie sich bestens in der Berliner Food-Szene aus.